Angst vor Protesten: US-Verkehrsbetrieb blockiert Handynetz

Ein U-Bahn-Betreiber in San Franciso hat laut eigener Aussage den Mobilfunkempfang in einigen Stationen blockiert, um Protesten vorzubeugen. Störsender wurden dafür allerdings keine verwendet.

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Mobilfunk-Basisstation: Zur Protestverhinderung abgeschaltet (Archivbild).

(Bild: heise online / Daniel AJ Sokolov)

Während man Großbritannien noch über eine Blockade von Kommunikationsdiensten zur Protestvorbeugung nachdenkt, wird in den USA schon gehandelt: Der Verkehrsbetrieb Bay Area Rapid Transit (BART) in San Franciso hat in der vergangenen Woche Mobilfunk-Basisstationen abgeschaltet, um mögliche Proteste zu verhindern.

Am 3. Juli hatte ein BART-Polizist einen offenbar stark angetrunkenen 45-jährigen Mann erschossen – was Mitte Juli zu Demonstrationen von aufgebrachten Bürgern führte. Am vergangenen Donnerstag sollten offenbar weitere Protestveranstaltungen stattfinden. Um die "Sicherheit von zahlenden Kunden zu gewährleisten" habe man sich für eine Abschaltung der Mobilfunkversorgung an ausgewählten Stationen entschieden, heißt es in einer offiziellen Mitteilung des Verkehrsbetriebs. Laut Christian Science Monitor wurden dafür keine Störsender verwendet, sondern einfach einige der vom Verkehrsbetrieb installierten Mobilfunkstationen abgeschaltet. Aus BART-Sicht war die Aktion erfolgreich: Zu Protesten kam es am Donnerstag nicht.

Im Netz wird der Verkehrsbetrieb dagegen umso mehr kritisiert – auf Twitter hat sich in Anspielung auf den gestürzten ägyptischen Staatspräsidenten Mubarak das Hashtag #MuBARTek verbreitet. (jkj)