Designstudie Eisenbahn

Die moderne Art zu reisen: der Reisezugwagen von Andrey Chirkov (Designstudie)

Lange Zugreisen sind auf die Dauer meist ermüdend und unbequem. Die zu harten bzw. durchgesessenen Sitze, die nicht ganz sauberen Zugtoiletten und die mangelnde Privatsphäre lassen viele Reisende das Auto einer Zugfahrt vorziehen. Massentransportmittel bewegen sich immer in einem Spannungsfeld zwischen Komfort und Anschaffungs- und Unterhaltungskosten.Andrey Chirkov Bombardier Reisezugwagen Zukunft DesignstudieUm eine Zugfahrt angenehmer zu gestalten, entwarf der russische Designer Andrey Chirkov einen Reisezugwagen, der modernen Ansprüchen an Komfort und ein wenig Luxus genügt und dennoch für die Bahngesellschaften bezahlbar bleibt.

Im Mittelpunkt steht dabei die Privatsphäre der Reisenden ohne die persönliche Freiheit der Mitreisenden einzuschränken. Die Innenausstattung ist geräumig und lässt viele Freiflächen.Andrey Chirkov Bombardier Reisezugwagen Zukunft DesignstudieDie Sitze sind frei beweg- und gruppierbar und lassen die Reisenden Sitzgruppen verschiedenster Größen und Konstellationen zusammenstellen. So können Familien beisammen sitzen, Mitarbeiter kleine Meetings abhalten oder ein einzeln Reisender in Ruhe die Zugfahrt genießen. Auch die Tische sind beweglich und können entlang der Wände verschoben werden. Durch die Panoramafenster lässt sich die vorbeiziehende Landschaft genießen und durch die großen Fenster fällt genug Tageslicht in das Innere der Waggons, sodass eine zusätzliche Beleuchtung nur nachts notwendig ist.Andrey Chirkov Bombardier Reisezugwagen Zukunft Designstudie Zeichnung SkizzeDie Wagen können in zwei Teile geteilt werden. So können in der einen Hälfte zum Beispiele Filme gezeigt werden während in der anderen Hälfte des Wagens Reisende in Ruhe ein Buch lesen, schlafen oder sich leise unterhalten können.

An den Ende jedes Wagens finden sich zwei Toiletten und Duschen.Andrey Chirkov Bombardier Reisezugwagen Zukunft Designstudie

Um den Raum ideal zu nutzen ist die Gepäckbeförderung wie in einem Flugzeug geregelt. Größere Gepäckstücke werden in einem Frachtraum, einem extra abgetrennten Abteil, transportiert. Kleinere Gepäckstücke können von den Reisenden mit in den Fahrgastraum genommen werden und werden dort über oder unter den Liegen verstaut.Andrey Chirkov Bombardier Reisezugwagen Zukunft Designstudie

Um auch längere Reisen für die Reisenden möglichst angenehm zu gestalten, steht ein abgetrennter Schlafbereich zur Verfügung.Andrey Chirkov Bombardier Reisezugwagen Zukunft Designstudie

Ein Rolladen trennt den Schlafbereich vom restlichen Raum. Die Schlafkabinen sind mit Flüssigkristallbildschirmen, Fernbedienung, Klimaanlage, Radio, USB-Anschluss, 220 Volt Steckdose und Lampen ausgerüstet. Multifunktions-Touchdisplays sind an jedem Ende der Kabinen angebracht. 

Über diese Bildschirme werden der Rolladen und die Trittleiter gesteuert, die Menükarte des Bordrestaurants kann heruntergeladen und Informationen über die Gegend, die der Zug derzeit durchfährt, gelesen werden. Des Weiteren können Musik gehört und Filme angesehen werden.Andrey Chirkov Bombardier Reisezugwagen Zukunft Designstudie

Die Zugriffskontrolle geschieht durch das elektronische Ticket, das jeder Reisende erhält. Mit diesem können die Rolladen geschlossen und geöffnet werden. 

Anonymous

Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

Kontaktaufnahme:

Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net

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Auszeichnungen

Grimme Online Award Preisträger 2012

Zukunft Mobilität hat den Grimme Online Award 2012 in der Kategorie Information erhalten. Ich möchte mich bei all meinen Lesern für die Unterstützung bedanken!

PUNKT Preisträger 2012

Zukunft Mobilität hat den PUNKT 2012 der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) in der Kategorie "Multimedia" gewonnen.

Logo VDV Verband Deutscher Verkehrsunternehmen

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) hat mich im Rahmen der VDV-Jahrestagung 2013 in Mainz als “Talent im ÖPNV” des Jahres 2013 ausgezeichnet. Der VDV vertritt rund 600 Unternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs, des Schienenpersonennahverkehrs, des Schienengüterverkehrs, der Personenfernverkehrs sowie Verbund- und Aufgabenträger-Organisationen.

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Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

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Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net