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Russland Fähre mit 182 Passagieren sinkt auf der Wolga

In Russland ist bei einem schweren Unwetter eine Fähre auf der Wolga havariert. Nach Angaben des Katastrophenschutzes waren insgesamt 182 Menschen an Bord der "Bulgarien", bislang konnte erst weniger als die Hälfte von ihnen gerettet werden.
Rettungskräfte auf der Wolga: Die Zahl der Geretteten ist noch immer unklar

Rettungskräfte auf der Wolga: Die Zahl der Geretteten ist noch immer unklar

Foto: AFP/ Tatarstan Emergencies Ministry

Hamburg - Das Schiffsunglück auf der Wolga hat möglicherweise schlimmere Folgen als von den russischen Behörden zunächst mitgeteilt: Nach Angaben des Zivilschutzministeriums sind von insgesamt 182 Menschen an Bord bisher nur 84 gerettet worden. Das Schicksal von weiteren rund 80 Menschen sei unklar, berichteten die Behörden nach Angaben der Agentur Interfax am Sonntag. Mindestens eine Passagierin starb. Präsident Dmitrij Medwedew ordnete einen Großeinsatz von Rettungskräften an.

Die "Bulgarien" gehört einer lokalen Reederei, sie war auf dem Weg von Bulgar nach Kasan, der Hauptstadt der russischen Republik Tatarstan. Nach Angaben des Katastrophenschutzes war die Fähre auf der Höhe des Dorfes Syukeyevoder gesunken.

Das russische Zivilschutzministerium entsandte ein Rettungsflugzeug sowie Taucher in die Region. Zunächst hatte das Ministerium in der betroffenen Teilrepublik Tatarstan die Zahl der Menschen an Bord mit 173 angegeben. Demnach hatte es zunächst auch geheißen, 169 Menschen seien in Sicherheit.

Das Ausflugsschiff "Bulgaria" war am Nachmittag bei Unwetter havariert, wie der Radiosender "Echo Moskwy" berichtete. Demnach sank das Schiff innerhalb weniger Minuten etwa drei Kilometer vom Ufer entfernt. An der Unglücksstelle ist die Wolga den Angaben zufolge etwa 20 Meter tief.

Zur Unglücksursache machten die Behörden zunächst keine Angaben. Es wurde allerdings ein Verfahren wegen Verstoßes gegen Sicherheitsvorschriften eingeleitet. An Bord waren nach den korrigierten Angaben 125 Touristen, 22 Besatzungsmitglieder sowie 35 Service-Mitarbeiter. Russische Medien berichten, das Boot sei 1955 in der damaligen Tschechoslowakei gebaut worden.

han/dpaa/dapd/Reuters

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