Torfrau Angerer im BILD-Interview: „Ich hoffe immer noch, es ist nicht wahr“

Unsere Nr. 1 spricht Klartext! Nationaltorhüterin Nadine Angerer (32) im BILD-Interview.

BILD: Haben Sie das WM-Aus schon realisiert?

Angerer: „Nein. Ich bin immer noch leer. Ich hoffe auch, dass ich aufwache und das WM-Aus nur geträumt habe. So eine tiefe Leere habe ich noch nie gespürt.“

BILD: War das Gegentor zum 0:1 gegen Japan ein Torwartfehler?

Angerer: „Ja, da sehe ich unglücklich aus.“

BILD: Wie werden sie von ihrer Familie und von ihren Freunden getröstet?

Angerer: „Ein mir nahe stehender Mensch hat mir gesagt, dass die Niederlage keine Operation am offenen Herzen war. Es ging nicht um Leben und Tod. Es hilft manchmal, wenn man Fußball in die richtige Relation setzt.“

BILD: Bundestrainerin Silvia Neid denkt über einen Rücktritt nach. Können Sie das nachvollziehen?

Angerer: „Nein, überhaupt nicht. Das wäre doch Blödsinn. Man kann unsere Niederlage doch nicht nur an der Trainerin festmachen. Jeder von uns hat Fehler gemacht. Ich habe welche gemacht, die anderen Spielerinnen haben welche gemacht, das Trainer-Team hat Fehler gemacht. Jeder trägt eine Teilschuld. Ich hoffe, dass Silv bleibt.“

BILD: Potsdams Meister-Trainer Bernd Schröder sagt, dass Silvia Neid mit Birgit Prinz schlecht umgegangen sei...

Angerer: „Ich kann ihn nicht mehr ernst nehmen. Er weiß überhaupt nichts vom Innenleben der Mannschaft. Er klopft nur schlaue Sprüche, genießt es im Mittelpunkt zu stehen.“

BILD: Muss jetzt ein Umbruch in der Nationalmannschaft her?

Angerer: „Birgit und Ari (Hingst/d.​Red) hören auf. Von daher wird es einen Umbruch geben. Aber wir müssen den Fußball nicht neu erfinden, unsere Mannschaft funktioniert. Nach dem 0:1 gegen Japan haben sich alle 21 Spielerinnen in einem Hotel-Zimmer versammelt. Keiner hat sich zurückgezogen. Das zeigt doch, wie grandios das Team ist. Wir haben ein neues Ziel: die EM in Schweden.“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.