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Reaktionen auf Neid-Kritik Nationalspielerinnen stärken ihre Trainerin

Deutschland diskutiert über die Zukunft von Silvia Neid: Die WM-Teilnehmerinnen Linda Bresonik und Inka Grings verteidigen die Bundestrainerin gegen ihre Kritiker. Auch DFB-Boss Theo Zwanziger glaubt nicht an einen Rücktritt.
Verteidigerin Bresonik (l.): Rückendeckung für Bundestrainerin Neid

Verteidigerin Bresonik (l.): Rückendeckung für Bundestrainerin Neid

Foto: Rolf Vennenbernd/ dpa

Hamburg - Über die Zukunft von Bundestrainerin Silvia Neid ist eine öffentliche Debatte entbrannt. Doch ihre Spielerinnen können diese Diskussion nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der WM nicht nachvollziehen. Neid selbst hatte am Montag einen Rücktritt in Erwägung gezogen.

"Dass sie sich jetzt so äußert, hat mich total überrascht", sagte Verteidigerin Linda Bresonik. "Ich könnte nicht verstehen, wenn sie zurücktreten würde." Neid allein die Schuld zu geben, sei fatal und vereinfacht: "Wir haben alle Fehler gemacht. Aber deshalb können wir doch jetzt nicht alle aufhören, Fußball zu spielen."

Auch Inka Grings zeigte sich "verwundert" über die Gedankenspiele der Bundestrainerin und sprach sich für ihren Verbleib aus: "Ich fände es sehr schade, wenn 'Silv' aufhören würde", sagte die Stürmerin, die über ihre eigene Zukunft im Nationalteam erst im August entscheiden will.

DFB-Präsident Theo Zwanziger hält einen Rücktritt der Nationaltrainerin für unwahrscheinlich: "Das kann ich mir nicht vorstellen", sagte der 66-Jährige dem Fernsehsender Sport1.

"Wir bereiten uns auf die EM vor - mit Silvia Neid als Bundestrainerin", sagte der 66-Jährige. "Was richtig und falsch war, kann nur sie selbst bewerten, weil sie die Spielerinnen durch die tägliche Arbeit am besten kennt."

Die Kritik an der Bundestrainerin war nach der 0:1-Viertelfinalniederlage gegen Japan laut geworden. Stefan Prinz, Vater von Rekordnationalspielerin Birgit, forderte Neids Rücktritt. Auch DFB-Vizepräsident Rolf Hocke und Siegfried Dietrich, Manager des Bundesligisten 1. FFC Frankfurt, kritisierten Neid für einige ihrer Entscheidungen bei der WM.

klu/dpa