EU-Kommission gibt grünes Licht für Wasserrahmenrichtlinie. Meilenstein für Naturschutz

12. Dezember 2019 | Presse-Aussendung

Ein neuer Bericht der EU-Kommission zur Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) setzt einen Meilenstein für den Naturschutz. „Die EU-Kommission bewertet die Richtlinie in ihrer jetzigen Form als unverzichtbare Säule des Gewässerschutzes. Das ist ein großer Sieg für unsere Flüsse und eine klare Absage an die Industrie- und Wirtschaftslobbys, die sich zugunsten kurzsichtiger Profitinteressen für eine Aufweichung der EU-Vorschriften […]

Ein neuer Bericht der EU-Kommission zur Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) setzt einen Meilenstein für den Naturschutz. „Die EU-Kommission bewertet die Richtlinie in ihrer jetzigen Form als unverzichtbare Säule des Gewässerschutzes. Das ist ein großer Sieg für unsere Flüsse und eine klare Absage an die Industrie- und Wirtschaftslobbys, die sich zugunsten kurzsichtiger Profitinteressen für eine Aufweichung der EU-Vorschriften eingesetzt haben“, analysiert Bettina Urbanek vom WWF Österreich, der sich seit zwei Jahren im Zuge der Aktion „Rette unser Wasser“ für die Richtlinie einsetzt. „Jetzt müssen Mitgliedsländer wie Österreich ihre Flüsse ökologisch sanieren und effektiv vor weiterer Verbauung schützen“, sagt WWF-Expertin Urbanek.

Denn die EU-Kommission kritisiert insbesondere die nationale Implementierung der Richtlinie und benennt klar, warum aktuell 60 Prozent der Flüsse in Europa und auch Österreich die ökologischen Mindeststandards nicht erreichen: „weitgehend unzureichende Finanzierung, langsame Umsetzung und unzureichende Integration von Umweltzielen“. Dies gilt in besonderem Maße für Österreich, wo das Budget für ökologische Gewässersanierung seit 2015 bei Null liegt. „Damit ist die kommende Bundesregierung am Zug, ein seit langem überfälliges, umfassendes Sanierungsprogramm für Österreichs Flüsse zu beschließen und zu finanzieren. Gleichzeitig braucht es auch einen effektiven Schutz der noch intakten Flüsse vor weiterer Verbauung“, so Bettina Urbanek.

Erst letzte Woche hatte die Europäische Umweltagentur in ihrem Bericht „State of the Environment 2020“ die WRRL als zentrales Instrument im Kampf gegen das Artensterben definiert. „Damit der ‚European Green Deal‘ und die Sicherung der Ökosysteme sowie Wasserressourcen gleichermaßen gelingen, braucht es auch konkrete Naturschutzkriterien für die Förderung des Ausbaus Erneuerbarer Energien. Jedes dritte neu geplante Wasserkraftwerk, liegt in einem Schutzgebiet. Derartige Konflikte können leicht vermieden werden, wenn die Naturverträglichkeit schon bei der Fördervergabe berücksichtigt wird – das kommende Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz muss das unbedingt berücksichtigen“, fordert WWF-Vertreterin Bettina Urbanek.

Europaweiter Schulterschluss für Wasserschutz zeigt Wirkung


Mehr als 5.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forderten Anfang Dezember in einem offenen Brief die Beibehaltung der Wasserrahmenrichtlinie, um den katastrophalen Artenrückgang in Süßwasserökosystemen zu stoppen. Anfang des Jahres haben 375.386 Bürgerinnen und Bürger mit der Kampagne „Rette unser Wasser“ (#ProtectWater) an der öffentlichen Konsultation der EU- Kommission teilgenommen, um ihren Widerstand gegen die Aufweichung der Richtlinie auszudrücken. Der WWF hat diese Aktion gemeinsam mit mehr als 130 zivilgesellschaftlichen Organisationen federführend unterstützt.
Download des Berichtes: https://ec.europa.eu/environment/water/fitness_check_of_the_eu_water_legislation/index_en.htm

Rückfragen und Kontakt:
Vincent Sufiyan, WWF-Pressesprecher, Tel. 0676 83488 308,
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Bettina Urbanek, Gewässerexpertin WWF Österreich, Tel. 01/48817-275,
E-Mail: bettina.urbanek@wwf.at  

Rückfragen

Hinweis: Dieser Inhalt wurde zuletzt vor mehr als einem Jahr aktualisiert. Zahlen und Fakten könnten daher nicht mehr aktuell sein. Bitte benutzen Sie die Globale Suche um aktuellere Inhalte zum Thema auf wwf.at zu finden.

Tiger, Gorilla, Eisbär & Co brauchen jetzt Ihre Hilfe!

Leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz bedrohter Tierarten. Unterstützen Sie uns dabei, faszinierende Lebewesen vor dem Aussterben zu bewahren und deren Lebensräume zu erhalten.

Tiger, Gorilla, Eisbär & Co brauchen jetzt Ihre Hilfe!

Leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz bedrohter Tierarten. Unterstützen Sie uns dabei, faszinierende Lebewesen vor dem Aussterben zu bewahren und deren Lebensräume zu erhalten.

Tiger, Gorilla, Eisbär & Co brauchen jetzt Ihre Hilfe!

Leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz bedrohter Tierarten. Unterstützen Sie uns dabei, faszinierende Lebewesen vor dem Aussterben zu bewahren und deren Lebensräume zu erhalten.

WWF-News per E-Mail

Im WWF-Newsletter informieren wir Sie laufend über aktuelle Projekte und Erfolge: Hier bestellen!

News

Aktuelle Beiträge

ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT – Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar

ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT – Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar

Mit dem ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT ermöglicht die Erste Asset Management nun auch Anleger:innen in Deutschland, in globale Unternehmen zu investieren, deren Produkte und Dienstleistungen bestimmten Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Vor allem die Themenfelder Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, Recycling und Abfallwirtschaft, Wasseraufbereitung und –versorgung sowie nachhaltige Mobilität werden in der Strategie des Fonds berücksichtigt. In Österreich gehen der WWF und die Erste AM bereits seit 17 Jahren einen gemeinsamen Weg. Seit 2006 erreicht der Fonds eine überzeugende Performance und bietet interessante Wachstumschancen – sowohl in finanzieller als auch in ökologischer Hinsicht. Anleger:innen sollten dabei aber stets die Risiken beachten, die Investments in Wertpapiere beinhalten.

mehr lesen